FSA: Die schwedische Broker-Regulierung

Die Abkürzung FSA steht für Financial Supervisory Authority und bezeichnet die schwedische Finanzdienstleistungsaufsichtsbehörde. In der Heimat wird die Behörde als „Finansinspektionen“ bezeichnet. Innerhalb des europäischen Finanzmarktes handelt es sich bei der FSA aus Schweden um eine der bekanntesten Regulierungsbehörden. Im Vergleich mit der deutschen BaFin aber zum Beispiel ist der Aufgabenbereich der Skandinavier recht beschränkt. Nichtsdestotrotz lassen sich natürlich viele Gemeinsamkeiten zwischen den europäischen Finanzaufsichten entdecken.

Die Geschichte der schwedischen FSA

Die schwedische FSA wurde im Jahre 1991 gegründet. Wie bei allen anderen europäischen Regulierungsbehörden auch, sollte durch die Gründung vor allem eine größere Transparenz auf dem inländischen Markt geschaffen werden. Gleichzeitig sollte die FSA aber auch dafür sorgen, dass bei Finanzgeschäften und Finanzdienstleistungen immer alles mit rechten Dingen zugeht. Vor der Gründung 1991 war der Finanzmarkt des Landes noch deutlich geteilter. Zuständig waren damals die Insurance Supervision Authority und die Bank Inspectorate. Während die Bank Inspectorate damals vor allem den Bankensektor überwachte, war die Insurance Supervision Authority für den Versicherungsbereich zuständig.

Heute liegen all diese Aufgaben in den Händen der Financial Supervisory Authority, die somit nicht nur für die Broker in Schweden zuständig ist, sondern auch für alle anderen Dienstleistungen aus dem Finanzsektor. Das ist ein gängiges Prinzip in Europa und wird unter anderem auch in Deutschland durch die deutsche BaFin gefördert. In Italien wiederum ist der Finanzsektor weiterhin geteilt, so dass auf den Zuständigkeitsbereich der CONSOB lediglich ein kleiner Teil der Dienstleister fällt.

Wie reguliert die FSA?

Zuständig ist die FSA für sämtliche Unternehmen, die im Finanzsektor Dienstleistungen anbieten. Hierzu gehören also nicht nur die Broker für Forex, sondern zum Beispiel auch Versicherungsgesellschaften oder Banken. Die Regulierung jedoch ist dabei in den meisten Fällen gleich. Sichergestellt wird so in erster Linie, dass die Investoren und Unternehmen auf einen transparenten und offenen Finanzmarkt zugreifen können. Hierfür hat die Behörde mehrere Möglichkeiten und kann zum Beispiel ein Tätigkeitsverbot aussprechen oder Ermittlungen gegen Personen einleiten.

Wichtig ist hierbei jedoch, dass nicht alle Broker, die in Schweden tätig sind, auch von der FSA reguliert werden. Das klingt beim ersten Hinhören etwas verwunderlich, ist aber im Prinzip ganz normal. Unterschieden wird hier zwischen einer Regulierung und einer Registrierung. Bei einer Regulierung fällt die Kontrolle vollständig in den Aufgabenbereich der FSA, da das Unternehmen seinen Hauptsitz in diesem Fall in Schweden führt. Anders ist es bei einer Registrierung. In diesem Fall befindet sich der Hauptsitz in einem anderen europäischen Land, dessen zuständige Behörde auch die Regulierung übernimmt. Der schwedische Broker oder Dienstleister hat dann zusätzlich die Möglichkeit, sich bei der heimischen FSA registrieren zu lassen. Eine aktive Regulierung stellt das aber nicht dar.

Wie wertig ist die FSA-Regulierung?

Ist ein Broker von der schwedischen FSA reguliert, so können sich die Nutzer in jedem Fall sicher sein, dass hier seriös und transparent gearbeitet wird. Der Regulierung gehen zahlreiche Regelungen und Vorgaben voraus, die permanent vom Anbieter eingehalten werden müssen. Insofern gibt es keinen Grund, hier mit einem schlechten Gefühl an die Sache heranzugehen. Für Nutzer aus Schweden kann es ohnehin kaum etwas Vertrauensvolleres geben, als die Regulierung durch die Behörde aus dem Heimatland.

Ist der Broker oder Dienstleister lediglich bei der FSA registriert, gelten im Prinzip die gleichen Voraussetzungen. Auch in diesem Fall wird der Broker von einer Regulierungsbehörde reguliert und unterliegt damit einer ständigen Kontrolle. Die Registrierung bei der schwedischen FSA bringt dann für alle Konsumenten aus Schweden noch einmal ein zusätzliches Sicherheitsgefühl mit sich. Wichtig ist hierbei aber, dass die Registrierung keine Pflicht ist. Ein Broker kann also durchaus auch sicher und zuverlässig sein, wenn der nicht bei der schwedischen FSA registriert ist.

Beispiele für Broker mit schwedischer FSA-Regulierung

Die Anzahl der Broker für Forex und CFDs, die sich in Schweden niedergelassen haben, ist verschwindend gering. Aus diesem Grund sind es auch nur sehr wenige Anbieter, die von der schwedischen FSA reguliert werden. Ein wenig anders ist es jedoch bei der Registrierung, denn da fällt die Zahl deutlich größer aus. Nahezu jeder Broker, der sein Portfolio in Schweden anbietet, ist bei der FSA registriert. Das ist ein kluger Schachzug, denn dadurch wächst das Vertrauen der Schweden in das Unternehmen. In der Zukunft ist daher damit zu rechnen, dass noch deutlich mehr Unternehmen zumindest eine Registrierung durchführen werden. Ob sich die Anzahl der FSA-regulierten Broker ebenfalls deutlich nach oben verschiebt, ist in erster Linie von den gesetzlichen Rahmenbedingungen für die Broker abhängig. Aktuell sind diese zum Beispiel auf Zypern sehr günstig, weshalb viele Anbieter ihren Sitz ins Mittelmeer verlagert haben.

Fazit: FSA bringt Sicherheit in den Finanzmarkt

Für Schweden und den gesamten schwedischen Finanzsektor war die Gründung der FSA ein deutlicher Fortschritt. Es wurden mögliche Lücken in der Kontrolle geschlossen und gleichzeitig ein transparenter und offener Markt für Investoren und Unternehmen geschaffen. Aktuell ist zumindest die Anzahl der FSA-regulierten Broker noch sehr klein. Das liegt aber vor allem daran, dass in anderen Regionen bessere Gesetzesgrundlagen geschaffen wurden. Nichtsdestotrotz sind die Broker aber häufig auch in Schweden aktiv und nutzen daher immer mehr eine Registrierung bei der FSA. Diese erweckt noch einmal deutlich größeres Vertrauen in die Behörde und dürfte daher in der Zukunft noch von mehreren Brokern durchgeführt werden.

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